Synology DIskStation DSM 6

Synology DiskStation Tutorial: Backup-Konzepte

Nachdem ich jetzt schon einige Tutorials geschrieben habe, wofür man so eine DiskStation alles benutzen kann, wird es Zeit über Backups zu sprechen. Versteht den Artikel bitte nur als Denkanstoß, er wird keinesfalls alle Facetten und Möglichkeiten abdecken. Das Thema Backup ist ähnlich dem Thema Sicherheit, es ist enorm umfangreich und viele Wege führen zum Ziel, für jeden ist etwas dabei, aber nicht jeder wird alles benötigen. Wenn wir von Backups und einer DiskStation (oder jedem anderen NAS) reden, gibt es zwei Bereiche; erstens, die DiskStation für Backups von eigenen Geräten und Daten nutzen, das war möglicherweise der Hauptgrund, warum ihr sie überhaupt gekauft habt; und zweitens, ein Backup der DiskStation selbst erstellen.

Die DiskStation für Backups nutzen

Backups sind wichtig, nutzen wir also die DiskStation dafür. Es gibt unzählige Möglichkeiten wovon ihr ein Backup machen könnt und wie ihr es auf die DiskStation bringt. Zuerst müsst ihr euch Gedanken machen, was ihr alles sichern wollt und ob ihr überhaupt genügend Speicherplatz auf der DS zur Verfügung habt. Außerdem müsst ihr euch damit auseinander setzen, wie ihr das Backup machen wollt, manuell, indem ihr die Files hochladet; per Tool (vielleicht habt ihr ja schon eins in Verwendung), auch hier gehts manuell oder auch automatisch, oder komplett automatisiert. Wie oft wollt ihr ein Backup erstellen? Sollen Änderungen sofort übernommen werden oder wollt ihr lieber nur in regelmäßigen Abständen ein Backup erstellen (um beschädigte Daten, Viren oder andere Probleme nicht sofort ins Backup zu übernehmen). Auch die Zeit ist ein wichtiger Faktor, je nachdem was und wie viel ihr sichern wollt, benötigt der Vorgang auch einige Zeit, d.h. sowohl Quelle (z.B. euer Rechner) als auch das Ziel (DiskStation) müssen in Betrieb sein.

Ganze Geräte sichern

Die meisten Geräte haben Mittel an Board, um ein Image des aktuellen Systemstandes zu machen, dabei werden nicht nur Dateien und Einstellungen gesichert, sondern das gesamte System inklusive installierter Software und dem Betriebssystem selbst. Da hier nicht nur Daten gesichert werden, ist so ein Backup besonders dann nützlich, wenn ein Virus oder ein anderes Problem die Installation des Betriebssystems zerstört. Auch wenn der Rechner nach einigen Jahren Benutzung durch diverse Software-Installationen zugemüllt wurde, kann man bequem ein Backup frisch nach dem neu Aufsetzen zurückkehren.
Die DiskStation kann als Ziel genutzt werden, entweder als Netzlaufwerk eingebunden oder aber als Netzwerk-Ziel, ob ihr dabei “Sichern und Wiederherstellen” von Windows, Apples TimeMachine oder eine Fremdsoftware nutzt.
Ganz ehrlich, ich habe Backup-Images vor 15 Jahren zum ersten Mal gemacht und auch zum letzten Mal. Gründe dafür gibts viele. Ein Image zu erstellen dauert lange und das Wiederherstellen ebenso. Das mag sich über die Jahre geändert haben, aber die Windows 10 Installation auf eine SSD über einen USB-Stick braucht auch kaum Zeit und ist sauberer, als das Wiederherstellen eines Backups. Klar die Treiber muss man dann noch extra installieren, aber wenn ich ein Backup wiederherstelle, das ein halbes Jahr oder älter ist, müssen die Treiber auch noch mal aktualisiert werden. In ein Image kann ich Software mit einbeziehen, aber auch hier hatte ich öfter Probleme und ich musste Programme deinstallieren und neu installieren, weil die nicht funktioniert haben. Außerdem brauch ich Software oft nicht mehr, dann muss ich sie erst recht wieder deinstallieren. Klar, Software gibts kaum noch auf Datenträger, sondern übers Netz und da kann der Download schon mal dauern, vorallem wenn man mehrere Programme und Spiele gleichzeitig installiert. Aber die Downloads lass ich halt laufen und der Rechner ist nur eingeschränkt nutzbar. Das Image bringt hier nur wenig Vorteile. Für Freeware gibts laufend neue Versionen und auch größere Programme gibt’s mit regelmäßigen Updates als Abo (z.B. Adobe Software). Auch Spiele werden mittlerweile laufend gepatcht oder brauchen Launcher die aktualisiert werden müssen. Mit lizenzierter Software gibt’s auch oft Probleme, wenn ein alter Stand wiederhergestellt wird. Generell ist mir eine frische Installation lieber, als einen alten Stand wiederherzustellen.
Meine letzte Neuinstallation war übrigens die Erstinstallation, nachdem ich mir den Rechner zusammengebaut habe, vor 2 Jahren. Seit dem Läuft alles einwandfrei und ich hatte noch keinen Grund alles neu zu installieren. Vielleicht arbeitet Windows 10 viel sauberer und stabiler als seine Vorgänger. Und zum Thema Viren und Systemfehler, es gibt immer noch die Wiederherstellungspunkte von Windows, zu denen man im Notfall zurückkehren kann. Die hab ich schon zwei Mal in Anspruch genommen.

Daten sichern

Einen Rechner oder jedes andere Gerät kann man neu aufsetzen oder auf Werkseinstellung zurücksetzen. Was wirklich wichtig ist, sind die persönlichen Daten. Was genau als wichtig gilt, muss jeder für sich selbst bestimmen. Der eine sieht Daten als wichtig, die nur mühsam wieder beschafft werden können, der andere sieht die Daten als wichtig an, die er gar nicht mehr beschaffen könnte (Fotos oder Daten die in kreativen Prozessen entstehen). Von geschäftsrelevanten Daten spreche ich hier gar nicht, die sind nämlich nicht wichtig, sondern kritisch und wer davon kein Backup hat, der handelt sowieso fahrlässig.
Daten kann man auf verschiedenste Arten sichern. Manuell ist mühsam, ich werde daher nicht in Detail gehen, wer seine Daten manuell auf die DS kopieren möchte, der kann hier nachlesen, welche Möglichkeiten es gibt.
Sichern wir also lieber automatisch, hier gibt es ebenfalls unzählige Möglichkeiten:

  • Beliebige Backup-Software: Das tolle an der DiskStation, sie unterstützt viele Protokolle und Zugriffsmöglichkeiten. Habt ihr schon eine Backup-Software im Einsatz, könnt ihr diese weiter benutzen. Meist kann in der Software ein Server (über ein bestimmtes Protokoll angegeben werden). Alternativ könnt ihr die DiskStation als Netzlaufwerk einrichten und dieses als Backup-Ziel angeben. Details zum Dateizugriff findet ihr hier.
    Prinzipiell passt die DiskStation in so ziemlich jede Backup-Strategie, ihr müsstet lediglich das Zeil ändern. Allerdings macht es durchaus Sinn, bestehende Strategien zu ändern, da die Lösungen, die die DiskStation mitbringt komfortabler, einfacher und robuster sind.
  • Cloud Station/Drive: Habt ihr noch keine Backup-Lösung bzw. wollt ihr wechseln, dann nutzt doch die Cloud Station oder das neuere Drive, ihr könnt die Pakete über den Paketmanager installieren. Zusätzlich könnt ihr einen Sync-Client für eure Geräte herunterladen. Ihr könnt einerseits Daten manuell über ein Webinterface hochladen andererseits könnt ihr Ordnersynchronisationsaufgaben einrichten. Konfigurierte Ordner werden dabei direkt auf die DiskStation übertragen. Das ermöglicht auch den Datenabgleich zwischen mehreren Geräten. Achtet aber darauf, dass beschädigte Daten auch zum Server und in weiterer Folge auf alle Clients übertragen werden. Je nach Option werden auch gelöschte Dateien am Server gelöscht. Allerdings bietet die Cloud eine Versionierung, d.h. ihr könnt ältere Versionen der Datei wiederherstellen.
  • Andere Cloudlösungen: Die DiskStation ist am Ende auch nur ein Server, es ist möglich diverse Software auf ihr zu installieren, gerade wenn es sich um Webservices handelt, die auf Apache oder nginx laufen. Der Installations-/Einrichtungsaufwand ist hier meist höher als bei den Synology-Paketen, dafür bieten die Lösungen mehr Features und eine breitere Anbindung an andere Services und Apps. Prominenteste Beispiele sind Owncloud und Nextcloud. Wie ihr diese auf der DiskStation installiert, habe ich in diesem Artikel beschrieben. Potentere DiskStations, auf denen Docker läuft, können auf Docker-Images zurückgreifen.

Die DiskStation sichern

Viele nutzen die DiskStation, um ihre Daten/Geräte zu sichern aber auch die DiskStation sollte gesichert werden.

Warum RAID kein Backup ist

Ein Backup muss, um als Backup zu gelten, getrennt vom zu Sichernden System aufbewahrt werden. Ein RAID schützt lediglich vor Plattenausfall. Wird die DiskStation samt platten beschädigt/gestohlen dann gibts auch nichts zum Wiederherstellen. Optimal wäre also ein Backup außerhalb der eigenen 4 Wände aufzubewahren. Natürlich ist das nicht immer notwendig bzw. zu kostenintensiv (ich rede hier vom Privatbereich). Ein RAID macht definitiv Sinn, ein Backup muss aber zusätzlich sein.

Was, wo sichern

Bei der DiskStation gibt es, auf der einen Seite die Daten die man sichern kann, auf der anderen Seite darf man die Konfiguration nicht vergessen. Wie schon erwähnt sollte das Backup örtlich getrennt aufbewahrt werden. Das ist nicht immer einfach durchzuführen. Schließt man die Daten mit ein, dann ist schon ein enorm großen Backup-Medium notwendig. Mit einer Cloud lässt sich die örtliche Trennung zwar leicht umsetzen, aber mehr als ein paar GB bekommt man dort nicht rein, ohne empfindlich viel Geld zu bezahlen (war das nicht der Grund sich eine DiskStation zuzulegen?). Langsam ist das ganze meistens auch. Wollt ihr nur die Konfiguration der DiskStation sichern könnt ihr das aber durchaus über eine Cloud erledigen. Um die DiskStation samt Daten zu sichern sind schon einige Platten notwendig, oder ein Server, oder eine zweite DiskStation. Ja das geht, die Mittel dazu liefert Synology gleich mit. Also entweder die Platten bei der Familie oder Guten freunden lagern. Das macht aber nur Sinn, wenn sie in der Nähe wohnen; und trotzdem ist es Mühsam regelmäßig die Platten zu holen, Backups zu ziehen und die Platten wieder zurückbringen. Die Chance ist hoch, dass ihr das nach 2-3 Mal sein lasst bzw. drauf vergesst.
Also doch lieber eine zweite DiskStation, die dann bei einer Vertrauensperson aufstellen, da wärs auch kein Problem, wenn die am anderen Ende der Welt wohnt, solange eine Internetverbindung da ist. Natürlich muss so eine 2. DiskStation im Budget drin sein, voallem die Platten, gerade dann, wenn ihr wirklich sicher sein wollt und die Haupt-DS sowie die Backup-DS mit RAID betreibt (RAID 1: 4bay-DS, 4×12 TB, 24TB effektiver Speicher, 24TB Redundanz, das ganze x 2 für die Backup-DS macht 8x12TB-Platten = ~3000€ nur für die Platten).
Natürlich könnt ihr das Backup verkleinern, indem ihr nur kritische Daten sichert. Habt ihr niemanden, bei dem ihr das Backup lagern könnt, bietet sich noch ein Bankschließfach an, das kann aber je nach Volumen auch einiges Kosten.
Ich selbst habe zwar ein Backup aller Daten (exklusive Filme), das liegt aber in meiner Wohnung, immer noch besser als kein Backup. Kritische Daten habe ich zusätzlich in einer Cloud gesichert.
Bevor ich näher auf das “Wie” eingehe, hier noch eine Liste was alles gesichert werden kann:

  • die Systemkonfiguration der DiskStation
  • installierte Pakete und deren Einstellungen und Metadaten (mehr dazu weiter unten)
  • die Daten in den gemeinsamen Ordnern
  • Systemdateien/Konfigurationsdateien die ihr über Putty und co. geändert habt bzw. Dateien die ihr in Systemordnern (nicht in gemeinsamen Ordnern) abgelegt habt

Wie sichern

Hier habt ihr wieder mehrere Möglichkeiten, wobei nicht alle Möglichkeiten auf alle Bereiche angewendet werden können.

  • Manuell: Natürlich könnt ihr Manuell sichern, Festplatte anstecken und Daten rüberschieben.
  • HDD klonen: Natürlich kann man auch die HDD(s) aus der DiskStation nehmen und klonen. Das ist zwar einfach und wenn eine HDD kaputt wird, kann man sie einfach tauschen. Das macht aber nur Sinn, wenn ihr kein RAID habt. Sollte nämlich die DS selbst getauscht werden müssen, kann das Backup nicht einfach wieder hergestellt werden. Man kann zwar die Daten von der geklonten HDD holen, allerdings nur von nicht-verschlüsselten gemeinsamen Ordnern.
  • Per Script: Ihr könnt ein Bash-Script schreiben und damit sichern (z.B. mit rsync). Das Script kann dann manuell oder automatisch (über die Aufgabenverwaltung) ausgeführt werden. Es gibt/gab mal im Community-Store ein Backup-Script, bei dem man Ordner angeben konnte die gesichert werden sollten sowie ein Ziel (externe Platte oder anderer Server). Mit DSM 6 scheint das Script nicht mehr zu funktionieren. Ob es aktualisiert wurde und mittlerweile wieder läuft, kann ich leider nicht sagen.
  • Mit Hyper-Backup: wenn ihr keine triftigen Gründe habt, eine der anderen Lösungen zu verwenden, dann erstellt Backup-Tasks mit Hyper-Backup (zu finden in der Paketverwaltung). Hyper-Backup bietet enorm viele Optionen, näheres dazu weiter unten.
ManuellKlonenScriptHyper Backup
Systemkonfigurationja, über die Systemsteuerungjaneinja
Pakete + Daten, Metadatenneinjaneinja
Daten (gemeinsame Ordner)jajajaja
geänderte/hinzugefügte Systemdateienjajajanein

Anmerkungen

Ich bin mir nicht sicher, ob die Einstellungen der Pakete auch in der Systemkonfig enthalten sind, ich glaube aber nicht. Wollt ihr also installierte Anwendungen bzw. deren Einstellungen sichern, müsst ihr das über Hyper-Backup machen.
Achtung Sonderfall Video Station: Die Video Station kann in Hyper Backup nicht ausgewählt werden. Viele Einstellungen hat sie ja nicht, das Problem liegt auch eher bei den Metadaten. Bearbeitet ihr die Video-Information eines Videos, erstellt die Video Station eine Metadatei dort wo auch das Video liegt. Problematisch wird das ganze dann, wenn ihr viele Videos bearbeitet habt ihr die Videos selbst aber nicht sichern wollt. Ich selbst habe Filme und Serien aus allen Backups ausgeschlossen, das Datenvolumen zu groß für meine Backupmedien ist.
Ihr habt jetzt 2 Möglichkeiten, ihr könnt in der Video Station die Metadaten einer Bibliothek exportieren und diese dann manuell sichern. Oder ihr schreibt ein Script, dass alle Videoordner nach .vsmeta-Dateien durchsucht, und diese sichert. (Ich werde das Script auf meine ToDo-Liste setzen und einen Artikel dazu schreiben, sobald ich es fertig habe).

Hyper Backup nutzen

Hyper Backup kann über das Paketzentrum installiert werden. Achtung, nicht zu verwechseln mit Hyper Backup Vault. Dieses Paket dient zur Verwaltung von Sicherungen anderer DiskStations.
Mit Hyper Backup könnt ihr sowohl Backupaufgaben erstellen als auch wiederherstellen.

Backupaufgabe erstellen

  • Öffnet Hyper Backup.
  • Klickt auf das Plus-Symbol (Erstellen) und wählt Datensicherungsaufgabe.
  • Wählt ein Sicherungsziel. Ihr habt die Auswahl zwischen Synology (die selbe DS, eine Remote-DS oder externe USB-Datenträger), andere Server (z.B. via rsync oder WebDAV) oder diverse Cloud-Dienste. Bei einigen Zielen steht euch eine Einzelversion und eine ohne weiteren Namen. Bei der Einzelversion werden die Dateien im Originalformat abgespeichert. Ihr könnt das Backup auf dem Ziel im File-Explorer öffnen und auf einzelne Ordner und Dateien zugreifen. Bei der Version ohne weiteren Namen wird das komplette Backup in ein eigenes Synology-Containerformat gepackt. Das Backup besteht hier aus einer einzelnen Datei, die im File-Explorer nicht geöffnet werden kann. Das Backup kann nur über Hyper Backup geöffnet werden. Vorteil der Einzelversion, auf die gesicherten Daten kann auch ohne die DiskStation zugegriffen werden. Vorteil des Containers, er kann gezippt werden und braucht somit weniger Platz, zusätzlich kann das Backup clientseitig verschlüsselt werden und ist somit zusätzlich gesichert. Aber auch ohne DiskStation kann man den Container öffnen, es gibt eine Software von Synology für PC und Mac die das Containerformat lesen kann.
    • Je nach Sicherungsziel unterscheiden sich die nachfolgenden Detaileinstellungen.
    • Um auf einen USB-Datenträger (oder auch esata) zu sichern hängt den Datenträger an eure DS und wählt “Lokalen Ordner und USB”, im nächsten Fenster wählt ihr den Ordner aus, in den euer USB-Datenträger eingebunden wurde. Wenn ihr das Containerformat gewählt habt, könnt ihr noch einen Namen für die Containerdatei vergeben.
  • Im nächsten Schritt wählt ihr aus, welche Ordner ihr sichern wollt. Ihr könnt ganze gemeinsame Ordner auswählen oder nur einzelne Ordner, ihr könnt dabei auch über mehrere gemeinsame Ordner und sogar Volumes hinweg Ordner auswählen. Achtung: Den Zielordner könnt ihr natürlich nicht auswählen. Wählt ihr einen (gemeinsamen) Ordner auf dem Volume, auf dem sich auch euer Ziel befindet, bekommt ihr ein Warnsymbol und den Hinweis, dass euer Backup nicht sehr zuverlässig ist, sollte die Platte/das Volume defekt sein, sind die Originaldaten, sowie euer Backup weg.
    Wollt ihr keine Dateien sichern, wählt nicht aus und klickt auf weiter.
  • Ihr könnt jetzt installierte Anwendungen auswählen die ihr sichern wollt. Nicht alle Anwendungen können gesichert werden. Meistens bieten diese Anwendungen selbst Optionen, um die Einstellungen zu sichern. Auch hier könnt ihr die Auswahl wieder leer lassen.
  • Im folgenden Fenster könnt ihr einen Namen für eure Sicherungsaufgabe vergeben und diverse Einstellungen durchführen: Daten komprimieren, Aufgabenplaner für regelmäßige automatische Backups (wollt ihr das Backup manuell ausführen deaktiviert die Option einfach), Integritätsprüfung und die Verschlüsselung.
  • Im letzten Schritt könnt ihr eine Rotation aktivieren, damit legt ihr fest wie viele Backupversionen ihr behalten wollt (für die Einzelaufgaben steht diese Option nicht zur Verfügung, das Backup enthält nur den Letztstand).
  • Übernehmt die Aufgabe und sie wird euch in Hyper Backup angezeigt.

Beim ersten Ausführen wird das Backup, je nach zu sicherndem Volumen einige Zeit in Anspruch nehmen, bei jeder weiteren Sicherung werden nur die Änderungen seit der letzten Sicherung übernommen und das Backup läuft wesentlich schneller ab.

Daten wiederherstellen

Die Schritte können etwas abweichen, je nachdem welchen Aufgabetyp man für das Backup genutzt hat.

  • Öffnet Hyper Backup.
  • Klickt auf das Symbol mit der Uhr und dem Pfeil (Wiederherstellen).
  • Wählt Daten.
  • Aus der Liste wählt die Backupaufgabe, die ihr für die Wiederherstellung verwenden wollt. Stellt sicher, dass das entsprechende Backupmedium erreichbar ist.
    • Habt ihr die DiskStation neu aufgesetzt oder wollt auf einer DS die Backups einer anderen DS nutzen, klickt “Von bestehenden Repositories wiederherstellen”. Ihr könnt dann den Aufgabentyp wählen und nach bestehenden Backups suchen (z.B. auf einem entfernten Server, einem anderen NAS oder einer USB-Platte). Die Backup-Aufgabe wird dann neu angelegt.
  • Im nächsten Schritt, könnt ihr auswählen, was ihr wiederherstellen möchtet.
    • Zuerst könnt ihr angeben, ob ihr die Systemkonfiguration wiederherstellen wollt. Die wird bei jeder Backupaufgabe mitgesichert. Ihr könnt auch nur gewisse Elemente aus der Konfig wiederherstellen, das hilft besonders dann, wenn ihr Ordner mit besonderen Benutzerberechtigungen wiederherstellen wollt. Ihr könnt auch nichts wählen und einfach fortfahren, solltet ihr z.B. nur Daten oder Pakete wiederherstellen und die aktuelle Konfiguration behalten oder neu erstellen wollen.
    • Sofern das Backup mindestens einen Ordner enthält, könnt ihr wählen, welche Ordner ihr wiederherstellen wollt. Achtet darauf, dass verschlüsselte gemeinsame Ordner die ihr wiederherstellen wollt, vorher eingehängt wurden. Nur beim Container-Format: Zusätzlich könnt ihr angeben, welche Version ihr wiederherstellen wollt, je nachdem wie groß ihr die Rotation angegeben habt.
    • Sofern Pakete im Backup enthalten sind, gilt für sie das selbe wie für die Ordner, nur gibt es hier keine Versionierung. Apps, die ihr wiederherstellt, werden wärend dem Vorgang deaktiviert.
  • Startet den Vorgang.

Anmerkungen

Ihr könnt natürlich in einer Backupaufgabe alles sichern, das lässt das Backup natürlich ordentlich Anwachsen, da dauert die erste Sicherung nicht nur enorm lange, auch die weiteren Sicherungen können länger dauern. Beim Wiederherstellen kann man aus einem Backup gezielt auswählen, welche Elemente man wiederherstellen möchte, ich habe aber keine Vergleichswerte, ob es länger dauert ein einzelnes Element aus einem Gesamtbackup, oder das Backup nur dieses Elements wiederherzustellen. Es macht durchaus Sinn, mehrere Backupaufgaben zu erstellen. Ihr habt so eine bessere Übersichtlichkeit und könnt für jede Aufgabe andere Ziele und Zeitpläne festlegen. So könnt ihr besonders kritische Daten häufiger und z.B. auf mehrere Medien sichern. Weniger kritische Daten sichert ihr dann weniger häufig oder manuell.

 

Ich hoffe, ich konnte euch einige Anregungen zum Thema Backup geben. Der Artikel ist sicher nicht vollständig und je nach Priorität und Wichtigkeit der Daten aber auch nach persönlichem Empfinden kann die Backupstrategie ganz unterschiedlich ausfallen.

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4 thoughts on “Synology DiskStation Tutorial: Backup-Konzepte

  1. Servus Andreas,

    vielen Dank für den guten Artikel! Eine Sache mit der Rotation habe ich nicht verstanden: ich habe auf meiner DiskStation 7,8TB von 8TB belegt, ich backuppe auf eine 8TB externe HD. Einmal im Monat läuft HyperBackup und nach 3 Monaten ist meine Backup-HD nun vollgelaufen. Wie kann ich vermeiden, dass mein Backup “wächst” und immer nur ein exaktes Abbild meines NAS darstellt nach dem Backup durch Hyper Backup?

    Ich möchte keine alten Versionen meiner Dateien, sondern einfach nur ein genaues Abbild. Für alte Versionen mitschleppen habe ich keinen (Platten-) Platz auf meiner externen HD. Ich habe Rotation explizit nicht aktiviert, trotzdem habe ich im Monitor gesehen, dass jeden Monat das Backup immer weiter angewachsen ist – und jetzt ist meine Backup-HD vollgelaufen. Wenn ich auf der DiskStation 100GB lösche und 100GB neue Daten hinzukommen, möchte ich die 100GB gelöschten Daten und beim nächsten Hyper Backup Scanvorgang rausschmeissen.

    Hast Du eine Idee wie die Settings in Hyper Backup hierfür aussehen müssen?

    Lieben Dank und viele Grüße,
    Tobias

    1. Hallo Tobias,

      Du musst in den Einstellungen die Sicherungsrotation aktivieren und dann einfach max. Anzahl beibehaltener Versionen auf 1 stellen.
      Dann hast du immer nur den letztstand gesichert.

      Grüße
      Andreas

  2. Hallo Andreas,
    ich habe Dein neues Buch über die Synology NAS gekauft und finde es überaus hilfreich und gut geschrieben.
    Ich habe eine Frage zu USB-Festplatten in Zusammenhang mit der Energie-Zeitplan Funktion.
    Fährt das Gerät abends zeitgesteuert herunter, hängt sich die USB-Platte auf (External device USB Disk 1 on … was not ejected properly).
    Manuell auswerfen ist keine Option, da ich nicht anwesend bin, wenn die NAS runterfährt.
    Danke für die Hilfe
    Frank

    Meine Hardware:
    Synology DS213+
    Seagate Expansion Desktop STEB6000403, 6 TB, SRD0NF2

    1. Hallo Frank,

      Was machst du mit der externen Festplatte? Ist sie Ziel für Backups oder nutzt du sie als Speichererweiterung?
      Wenn du sie für Backups nutzt, dann kannst du die Platte automatisch auswerfen lassen, wenn das Backup abgeschlossen ist.
      Der Ruhezustand funktioniert leider nur für externe eSata-Platten.
      Ansonsten gibt es für Synology keine direkte Funktion. Den Speicher per USB-Platte zu erweitern ist so eigentlich nicht vorgesehen.
      Es scheint nur einige Lösungen über ein Script zu geben, die scheinen aber nicht immer zu funktionieren und sind auch schon sehr alt, schwer zu sagen ob sie überhaupt noch funktionieren.

      Grüße
      Andreas

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