Synology DIskStation DSM 6

Synology DiskStation Tutorial: DiskStation Setup (DSM 6)

Los geht’s, mit dem ersten Tutorial aus der Synology DiskStation-Reihe. In diesem Artikel geht es um die erste Inbetriebnahme und Erstinstallation des DSM (DiskStation Manager) auf einer DiskStation inklusive der ersten notwendigen Schritte um die DS überhaupt nutzen zu können. Dazu noch ein paar weitere Schritte die das Arbeiten mit der DS sicherer und leichter machen.

Voraussetzungen

Alles was ihr braucht, ist eine DiskStation und mindestens eine Festplatte. Weiters solltet ihr wissen wie ihr euren Router konfiguriert, genauer gesagt wo ihr die DHCP-Settings eures Routers findet.
Wenn ihr von Servern, Netzwerkung und RAIDs wenig bis keine Ahnung habt bzw. ihr euch noch keine Gedanken über die Konfiguration eurer DiskStation gemacht habt, lest den Artikel vorher durch, bevor ihr die Schritte umsetzt. Es gibt einige Dinge, über die man sich vorher Gedanken machen muss, die sich später auch nicht so einfach ändern lassen. Ich habe die entsprechenden Punkte etwas ausführlicher erklärt. Eventuell taucht ja noch das ein oder andere Thema auf, zu dem ihr euch noch keine Gedanken gemacht habt, bzw. euch war gar nicht bewusst, dass ihr euch darüber Gedanken machen müsst. Theoretisch ist so eine DS schnell aufgesetzt und einsatzbereit. Aber gerade als DS-Neuling solltet ihr nicht gleich kritischen Echtdaten ohne Backup auf eure DS schmeißen und die DS in den Live-Betrieb schicken. Macht euch mit der DS vertraut, probiert herum, um herauszufinden, was sie kann. Löscht Daten und versucht sie wieder herzustellen, erzeugt Backups und versucht sie wieder einzuspielen. Findet heraus welche Einstellung was bewirkt und was eure DS alle kann. Und sollte etwas schiefgehen, setzt die DS einfach neu auf. An dieser Stelle möchte ich euch das deutsche Synology-Forum ans Herz legen. Es handelt sich nicht um das offizielle Forum, aber das Forum ist sehr aktiv und ihr erhaltet dort viele wertvolle Einsteigertipps und Anregungen und natürlich auch Hilfe, wenn ihr mal wo ansteht und nicht weiter wisst. Natürlich könnt ihr auch hier einen Kommentar hinterlassen, ich versuche natürlich auch zu helfen, wo ich kann.

DSM-Installation

  1. Ladet euch den Synology-Assistent sowie die neueste Version des DSM für eure DiskStation hier herunter.
  2. Installiert den Assistenten.
  3. Schaltet eure DiskStation ein – die Festplatten müssen sich schon in der DS befinden und die DiskStation muss mit dem Router verbunden sein – und wartet, bis die DiskStation hochgefahren ist (ein Piep-Ton ertönt).
  4. Startet den Synology-Assistent. Der Assistent durchsucht das LAN nach der DiskStation.
  5. Hat der Assistent die DiskStation gefunden, listet er sie mit allen vorhanden Informationen auf. Bevor ihr die Installation startet, ist es am besten ihr konfiguriert euren Router so, dass er der DiskStation immer die selbe IP-Adresse vergibt. Die meisten Router vergeben IP-Adressen dynamisch, also das Gerät das eine IP braucht, bekommt eine Adresse aus dem eingestellten Bereich für eine gewisse Zeit zugewiesen. Ein Server/NAS muss aber immer die selbe Adresse haben, da er ja von anderen Geräten angespochen wird. Würde der Router dem NAS eine andere Adresse zuweise. würden andere dieses nicht mehr finden. Auch für das Port-Forwarding (wichtig für den Zugriff auf die DS über das Internet) wird eine feste IP benötigt.
    Tragt in den DHCP-Settings eures Routers die MAC-Adresse ein, die euch der Synology-Assistent anzeigt. Tragt dann eine IP-Adresse aus dem Adressbereich eures Heimnetzes ein (meist 192.168.x.x oder 10.0.0.x). Am besten ihr nehmt die IP, die der Router der DS bereits zugewiesen hat. Solltet ihr eine andere wählen, muss der Router oder die DiskStation neu gestartet werden, damit die Änderung wirksam wird.
  6. Installiert jetzt die heruntergeladene Version des DSM auf eurer DiskStation.
    Der Synology Assistent listet alle DiskStations im LAN auf.
    Der Synology Assistent listet alle DiskStations im LAN auf.
    1. Akzeptiert den Lizenzvertrag.
    2. Wählt die das heruntergeladene DSM-Paket aus.
      Auswahl der DSM-Datei.
      Auswahl der DSM-Datei.
    3. Vergebt ein Passwort für das admin-Konto. Ich empfehle hier ein wirklich sicheres Passwort. Außerdem nutze ich das admin-Konto nur für das Setup, für alles andere lege ich ein neues Konto mit Adminrechten an, dazu später aber mehr. Außerdem braucht eure DiskStation einen Namen, mit diesem Namen könnt ihr später auf sie zugreifen.
      Achtung: Entfernt das Häkchen bei “Nach der Installation ein Synology Hybrid RAID (SHR)-Volume erstellen” wenn ihr nicht genau das wollt. Seid ihr euch unsicher, nehmt das Häkchen weg später erkläre ich noch alles notwendige zur Plattenverwaltung und RAIDs. Ihr könnt dann immer noch ein SHR einrichten.

       

      Admin-Zugang und DiskStation-Name
      Admin-Zugang und DiskStation-Name
    4. Als Nächstes wählt ihr die IP-Einstellungen. In anderen Tutorials wird die manuelle Konfiguration als “empfohlen” markiert. Bei mir zeigt der Assistent die automatische Konfiguration als empfohlen an, allerdings sind die manuellen Einstellungen schon vorausgefüllt. Sollten die Einstellungen bei euch nicht ausgefüllt sein, nehm entweder die automatische Option oder ihr füllt die Daten selbst aus.
      IP: Die die ihr als statische IP am Router konfiguriert habt.
      Teilnetmaske/Subnetmask: Im LAN meistens 255.255.255.0 sofern ihr nichts anderes am Router konfiguriert habt. Normalerweise solltet ihr die Subnetmask in den DHCP-Settings eures Routers ablesen können.
      Standard-Gateway und DNS-Server: Die IP eures Routers.

       

      IP-Settings
      IP-Settings
    5. Die Installation des DSM startet jetzt, wartet, bis diese abgeschlossen ist.
      Installationsfortschritt
      Installationsfortschritt
  7. Sobald die Installation abgeschlossen ist, startet das Setup, ihr könnt den Synology-Assistenten für das Setup verwenden oder aber das Setup über den Browser abschließen. Für das Tutorial habe ich das Setup über den Assistenten gemacht.
    1. Im ersten Schritt könnt ihr wählen ob DSM-Updates automatisch installiert werden sollen. Ich habe hier das automatische Update deaktiviert aber eine Erinnerung für verfügbare Updates eingestellt. Ich möchte keine automatischen Updates, da ich einige spezielle Anpassungen in einigen Konfig-Dateien habe, die bei einem Update überschrieben werden. Es gibt aber auch andere Gründe auf automatische Updates zu verzichten. Auch wenn die DSM-Updates meist recht gut getestet und fehlerfrei sind, kann immer wieder was passieren, das den produktiven Betrieb stört. Vor dem Update sollte also immer zumindest eine Sicherung der DSM-Konfiguration gemacht werden.
      DSM-Update-Einstellungen
      DSM-Update-Einstellungen
    2. Als Nächstes kann man QuickConnect konfigurieren. QuickConnect ist eine simple Lösung um auf die DiskStation im Netzwerk und per Apps auch aus dem Internet zuzugreifen, das ist vorallem für Nutzer gedacht, die sich mit Netzwerkkommunikation wenig bis gar nicht auskennen. QuickConnect bietet mir aber zu wenig Kontrolle und Konfigurationsmöglichkeiten. Ich greife lieber per Domain auf die einzelnen Services der DiskStation zu. Daher überspringe ich diesen Punkt. Keine Angst, in den nachfolgenden Tutorials beschreibe ich ausführlich, wie man auf die DiskStation richtig zugreift. Ist euch QuickConnect lieber, weil ihr z.B. nicht vorhabt von außen auf eure DS zuzugreifen, könnt ihr den Schritt natürlich durchführen.
      QuickConnect - schneller Zugriff auf die DiskStation.
      QuickConnect – schneller Zugriff auf die DiskStation.
    3. Wozu genau find.synology.com gut ist, kann ich nicht sagen. Sie durchsucht das LAN nach DiskStations. Ich nehme an, man kann dann darüber den DSM öffnen. Demnach wäre find eine einfach zu merkende alternative für diejenigen die mit IP-Adressen und Hostnamen nichts anzufangen wissen. Ich brauche den Service nicht, daher aktiviere ich ihn nicht. Generell ist vorallem im Netzwerk-/Server-Bereich eine gute Philosophie, Dinge frei zu geben bedeutet immer ein gewisses Sicherheitsrisiko bzw. Angriffsziel oder im besten Fall einfach nur verschwendete Ressourcen (CPU, RAM, Bandbreite, HDD-Speicher, …). Braucht man’s nicht lässt man’s weg, sollte man später doch Bedarf haben kann man das meiste noch nachträglich aktivieren.
      Auffinden der DiskStation im LAN.
      Auffinden der DiskStation im LAN.
    4. Geräteanalyse: Hier könnt ihr zustimmen, dass eure DS Analysedaten an Synology sendet.
  8. Das Setup ist jetzt abgeschlossen und ihr könnt euch mit dem admin-Konto in den DSM einloggen. Ihr erreicht den DSM im Browser über <DiskStationName>:5000 oder <lokaleIPderDS>:5000. Der DiskStationName ist der Name, den ihr im ersten Schritt vom Setup gewählt habt.

DSM-Grundeinstellungen

Bevor ihr mit dem Einrichten der DiskStation weiter macht, empfehle ich einen eigenen Benutzer anzulegen. Das admin-Konto ist ein Standard-Konto und daher potenziellen Angriffen ausgesetzt (der Name “admin” ist Standard und wird für automatisierte Angriffe benutzt). Vorallem wenn ihr eure DiskStation über das Internet erreichbar machen wollt, empfehle ich das admin-Konto nicht zu benutzen. Das Konto lässt sich deaktivieren, dazu aber später mehr.
Ein weiterer Sicherheitstipp: Nutzt nicht für alles euren eigenen Benutzer mit Adminrechten. Sollen andere Personen außer euch die DS oder deren Services nutzen, dann legt für jeden einen eigenen Benutzer an und gebt dem Benutzer nur die Rechte, die er tatsächlich braucht. Innerhalb der Familie unterstelle ich mal keine mutwillige Zerstörung aber Unachtsamkeit oder einfach nur pure Unwissenheit können dazu führen, dass andere Nutzer mit zu vielen Rechten euch die Konfiguration verpfuschen oder Daten ändern/löschen. Noch schlimmer wird das ganze mit Aminrechten. In den Nachfolgenden Tutorials zeige ich euch noch diverse Beispiele von Nutzern, die ich angelegt habe.

Euer eigener Benutzer

  1. Öffnet die Systemsteuerung und wählt den Punkt “Benutzer”. Fügt dort einen neuen Benutzer hinzu. Gebt ihm einen Namen und ein sicheres Passwort. Eine E-Mail macht dann Sinn, wenn ihr Benutzer für andere Personen anlegt. Über diese E-Mail erhalten die Benutzer eine Willkommensnachricht und diverse andere Benachrichtigungen der DiskStation. Für den eigenen Nutzer ist das nicht notwendig, da ihr sicherlich alle Admin-Benachrichtigungen als Mail erhalten wollt.
    Die Systemsteuerung
    Die Systemsteuerung
    Benutzerliste
    Benutzerliste
    Benutzerdaten
    Benutzerdaten
    Benutzergruppen
    Benutzergruppen
    Anwendungsrechte
    Anwendungsrechte
  2. Fügt den neuen Benutzer zur Gruppe der Administratoren hinzu, dadurch hat er die selben Berechtigungen wie das admin-Konto. Lasst unbedingt die Gruppe “http” aus, anders als auf dem Screenshot. Ich hatte später einige Zugriffsprobleme, nachdem ich meinen Benutzer auch zu dieser Gruppe hinzugefügt habe. Ihr könnt auch eigene Gruppen anlegen (z.B. für Familienmitglieder, Freunde oder wem ihr sonst einen DS-Benutzer geben wollt), darüber lassen sich Berechtigungen gesammelt erteilen bzw. entziehen.
  3. Vergebt im Schritt “Anwendungsberechtigungen zuweisen” alle Rechte, das sind nach dem Setup noch nicht viele, je mehr ihr später auf eurer DiskStation installiert, desto mehr gibt es hier einzustellen. Mit dem Rechte-Management befassen wir uns später im Detail.
  4. Die restlichen Schritte könnt ihr überspringen, es gibt noch keine Anwendungen, die ihr hier konfigurieren könnt. Solltet ihr für euren Benutzer irgendwelche Limitierungen (Speicher oder Bandbreite) wünschen, könnt ihr sie hier festlegen.
  5. Loggt euch aus dem DSM aus und meldet euch mit eurem neuen Benutzer wieder an.

Wenn ihr absolut strenge Sicherheitsvorkehrungen treffen wollt, müsstet ihr euch einen Benutzer mit Admin-Rechten anlegen, den ihr aber auch nur zur Konfiguration eurer DS nutzt. Für die von euch vorgesehenen Anwendungsfälle müsstet ihr euch dann einen weiteren Benutzer ohne Admin-Rechte anlegen und diesen für den Zugriff auf Dienste und Daten verwenden.

Exkurs: Festplatten, Speicherpools, Volumes und RAIDs

Ihr solltet euch Gedanken machen, wie ihr eure Platten konfigurieren wollt. Habt ihr nur eine Platte, habt ihr keine Wahl, habt ihr 2 Platten, habt ihr folgende Optionen (einzelne Platten, JBOD, RAID 0, RAID 1, SHR- Synology Hybrid RAID ) ab 3 Platten habt ihr mehrere RAID-Möglichkeiten. Ich gebe euch einen kurzen Überblick über die einzelnen Optionen, aber das Thema RAID ist komplex und ihr solltet euch etwas damit auseinandersetzen, um hinterher keine Überraschungen zu erleben.
Als erstes gleich mal: Ein RAID ist kein Backup, auch wenn bei gewissen RAID-Typen Daten doppelt vorkommen (sie werden von einer Platte auf ein oder mehrere andere Platten gespiegelt), ein RAID soll nur vor Festplattenausfällen schützen. Auch wenn Daten doppelt vorhanden sind, ein Backup ist erst ein echtes Backup, wenn es außerhalb des Systems aufbewahrt wird. Ein Fehler in der DiskStation bzw im DSM, ein Unfall beim Konfigurieren/Bearbeiten oder ein Angriff auf die DS und die Daten auf beiden Platten können beschädigt werden/verloren gehen. Außerdem beschädigt/ändert/löscht ihr die Datei, passiert das selbe mit der gespiegelten Datei.

Einzelne Platten:

Hier werden die Platten getrennt von einander verwaltet. Fällt eine Platte aus, sind alle Daten dieser Platte verloren, die Daten der anderen Platte(n) bleiben unberührt.Volumes können nicht plattenübergreifend angelegt werden. Die Gesamtkapazität entspricht der Summe der Kapazitäten aller Platten wobei ein Volume aber nie größer als eine Platte sein kann. Es können unterschiedlich große Platten verwendet werden. Keine redundanten Daten.

JBOD:

Hier werden alle Platten zu einer virtuellen Platte zusammengefasst. Fällt eine Platte aus, sind alle Daten dieser Platte verloren, die Daten der anderen Platte sind zwar noch vorhanden, allerdings kann es sehr schwierig werden diese wieder herzustellen, das hängt davon ab wie das Betriebssystem die Daten auf den Platten verteilt. Volumes sind hier plattenübergreifend. Die Gesamtkapazität entspricht der Summe der Kapazitäten aller Platten, ein einziges Volume über alle Platten ist möglich. Es können unterschiedlich große Platten verwendet werden. Keine redundanten Daten.

RAID 0:

Das RAID 0 ist eigentlich kein echtes RAID, da es keine Redundanz gibt. Hier werden die Daten auf beide Platten aufgesplitted um höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten zu erreichen. Fällt eine Platte aus, sind alle Daten verloren, da ein Datei in mehrere Teile zerteilt wird, wobei eine Hälfte auf je einer Platte abgelegt wird um so den Geschwindigkeitsvorteil zu erreichen. Ein Volume umfasst zumindest 2 Platten. Die Gesamtkapazität entspricht der Summe der Kapazitäten aller Platten. RAID 0 und JBOD sind sich sehr ähnlich nur dass bei RAID 0 die Daten gestriped werden. Da im privaten Bereich nicht die Schreib-/Lesegeschwindigkeit der HDD der Flaschenhals ist, sondern das lokale Netzwerk, macht RAID 0 keinen Sinn, fällt eine Platte aus, sind alle Daten weg, der einzige Vorteil von RAID 0, die erhöhte Geschwindigkeit wird man im eigenen LAN nicht ausreizen können. Es können unterschiedlich große Platten verwendet werden. Keine redundanten Daten.

Raid 1:

Das erste richtige RAID, hier werden mindestens 2 Platten benötigt, die Daten werden von einer Platte auf die 2. gespiegelt. Fällt eine Platte aus, sind alle Daten noch auf der 2. Platte vorhanden. Die defekte Platte kann getauscht und das RAID repariert werden. Das Volume umfasst alle Platten die zum RAID 1 zusammengeschlossen werden. Die Gesamtkapazität beträgt die Kapazität der kleinsten Platte. Man kann unterschiedlich große Platten verwenden, hat aber immer nur so viel Volumen wie die kleinste Platte hat. Schließt man 4 Platten zu einem RAID 1 dann werden die Daten 3 mal gespiegelt, das heißt man hat trotzdem nur die Kapazität der kleinsten Platte. Möchte man mehr Kapazität muss man je 2 Platten zu einem RAID 1 zusammenschließen. Die Daten werden redundant abgelegt und man erhält somit die Ausfallsicherheit für eine Platte (bei mehreren Platten im RAID 1 können n-1 Platten ausfallen).

SHR:

Das Synology Hybrid RAID ist ein dynamisches System, dass sich bei 2 Platten aber wie ein RAID 1 verhält. Bei mehr Platten wird nur eine Platte zur Datenrettung genutzt. Es können nur gleich große Platten verwendet werden und die Gesamtkapazität beläuft sich auf die Summe der Kapazität aller Platten weniger der Kapazität einer Platte. Details dazu findet ihr hier:

Das war aber längst nicht alles was man beachten muss, z.B. kann ein RAID unterschiedlich implementiert sein (Software-RAID, Hardware-RAID). Außerdem gilt die Ausfallsicherheit nur für den Plattenausfall, nicht aber wenn der RAID-Controller ausfällt, hier kann es je nach RAID-Typ und RAID-Controller schwierig werden das RAID zu reparieren bzw. die redundanten Daten wieder herzustellen. Welches System ihr nutzen möchtet hängt auch ein bisschen von der Art der Daten ab und wofür ihr die DiskStation nutzt. Ich hatte ursprünglich ein RAID 1 mit 2 3TB Platten. Da mir aber der Platz ausgegangen ist, habe ich mich dazu entschlossen kein RAID mehr zu verwenden, sondern die Platten einzeln zu nutzen (Typ Basic). Die Platten tauschen habe ich momentan noch nicht vor. Die DiskStation selbst enthält sowohl kritische als auch nicht kritische Daten. Nicht kritische Daten liegen auch nur auf der DS, sollte ich diese verlieren ist das auch nicht tragisch. Meine kritischen Daten auf der DS sind schon das Backup der Daten, diese liegen auch noch auf den Rechnern im Haus und werden per Cloud gesynct. Zusätzlich erstelle ich regelmäßig ein weiteres Backup der kritischen Daten sowie ein Backup der DiskStation-Konfiguration sowie der Anwendungen. Die nicht-kritischen Daten (überwiegend Filme, auch datenvolumenmäßig der größte Teil) liegen dabei auf einer Platte, kritische Daten und Anwendungen auf der 2. Sollte die Platte mit den kritischen Daten/Anwendungen ausfallen dauert es zwar etwas länger das ganze wieder herzustellen als mit RAID 1, reicht mir aber im Moment.

Platten/Pools/Volumes anlegen

Wenn ihr euch entschieden habt, wie ihr euren Speicherplatz organisieren wollt, können wir mit der Konfiguration beginnen. Habt ihr euch bei der Installation des DSM schon für ein SHR entschieden habt, könnt ihr diesen Abschnitt überspringen.

  1. Öffnet den Speicher-Manager. Der liegt nicht auf dem DSM-Desktop, ihr könnt ihr über das Menü erreichen (Icon rechts oben in der Ecke).
  2. Wählt den Unterpunkt “Volume” und klickt dort auf “Erstellen”.
    Speicher-Manager
    Speicher-Manager
    1. Volume erstellen
    1. Volume erstellen
  3. Habt ihr euch für SHR entschieden, könnt ihr hier die Option “Schnell” auswählen, für alles andere wählt “Benutzerdefiniert”.
  4. Je nach Plattenanzahl und gewünschtem RAID-Typ kann man mehrere Volumes anlegen, diese müssen einen Speicherpool zugewiesen werden. Der Volume-Assistent schlägt das auch gleich vor. Zu Beginn gibt es noch keinen Pool daher könnt ihr gleich auf “Weiter” gehen.
  5. Wollt ihr nur ein Volume anlegen (JBOD, RAID X) und all eure Platten in einem Pool haben wollt, könnt ihr “Bessere Leistung” wählen. Habt ihr vor die Platten einzeln zu verwenden (Basic) und z.B. auf jeder Platte ein Volume anzulegen, müsst ihr “Größere Flexibilität” wählen.
  6. Als nächstes könnt ihr eine Beschreibung eingeben und den RAID-Typen auswählen. Der Assistent zeigt euch, wie viele Platten für den RAID-Typen benötigt werden.
    Assistentenmodus
    Assistentenmodus
    Speicherpool anlegen
    Speicherpool anlegen
    Speicherpool-Typ
    Speicherpool-Typ
    RAID-Typ auswählen
    RAID-Typ auswählen
  7. Jetzt müsst ihr noch die Platte(n) wählen auf dem die Konfiguration angewendet werden soll. Je nachdem welches RAID ihr gewählt habt, habt ihr hier andere Möglichkeiten. In meinem Fall möchte ich die Platten einzeln verwenden und pro Platte ein Volume anlegen.
  8. Ihr könnt eure Festplatten überprüfen lassen. Das solltet ihr auch tun, da so das Volume fehlerfrei aufgebaut wird. Nur wenn ihr eure DS neu aufgesetzt habt oder die Platten in eine andere DS gesteckt habt, könnt ihr die Überprüfung überspringen.
  9. Zu guter Letzt könnt ihr noch den Festplattenspeicher zuweisen den das Volume haben soll. Auch diese Option kann je nach vorher gewählten Optionen unterschiedlich ausfallen bzw. entfallen.
  10. Bevor der DSM mit seiner Arbeit beginnt, bekommt ihr noch eine Übersicht eurer Konfiguration. Mit Übernehmen bestätigt ihr diese und der Speicher wird wie gewünscht angelegt und formatiert.
    Datenträger auswählen
    Datenträger auswählen
    Festplattenüberprüfung
    Festplattenüberprüfung
    Kapazität zuweisen
    Kapazität zuweisen
    Einstellungsübersicht
    Einstellungsübersicht
  11. Ihr sehr jetzt das erstellte Volume aufgelistet. Der DSM führt noch einige Optimierungsaufgaben durch, zeigt aber an, sobald es sicher ist das Volume zu benutzen bzw. die DS herunterzufahren.
    Volumeübersicht
    Volumeübersicht
    Volumeübersicht
    Volumeübersicht

Habt ihr noch Platten/Speicherplatz übrig könnt ihr weitere Volumes anlegen. Von Beginn an ist übrigens schon Speicherplatz belegt, das ist der DSM, der wird bei der Installation auf alle Platten gespiegelt und eigens verwaltet.

Gemeinsame Ordner anlegen

Auf die Volumes könnt ihr noch keine Daten speichern, dazu müsst ihr erst gemeinsame Ordner anlegen. Gemeinsame Ordner sind die oberste Ebene, wenn es um Speicherorte geht. Sie bieten neben der Rechteverwaltung noch andere Funktionen an wie z.B. Verschlüsselung. Zu den gemeinsamen Ordnern, die ihr selbst anlegen könnt, kommen noch spezielle Ordner die von der DiskStation vorgegeben sind und angelegt werden, wenn das entsprechende Paket installiert wird. Die Ordner heißen homes, web, photo, video, music. Anhand der Namen kann man sich schon ungefähr denken, wozu sie gut sind. Im Detail werd ich später noch bzw. in anderen Artikeln der Serie auf die Ordner eingehen.
Überlegt euch also wie ihr eure Daten verwalten wollt. Erstellt nicht unbedingt einen gemeinsamen Ordner, wo ihr dann eine Ordner-Struktur aufbaut. Die Handhabung gemeinsamer Ordner ist einfacher, als die tatsächlicher Ordner, das macht gerade bei mehreren Benutzern und geteiltem Zugriff Sinn.

    1. Öffnet die Systemsteuerung –> Gemeinsamer Ordner.
    2. Klickt den Erstellen-Button.
    3. Gebt die Basisinformationen ein.
      1. Vergebt einen Namen und ev. eine Beschreibung.
      2. Wählt das Volume aus, auf dem der Ordner liegen soll (falls ihr mehrere habt).
      3. Den Ordner unter “Netzwerkumgebung” verbergen: Wenn ihr diese Option anhakt, wird der Ordner nicht in der Windows-Netzwerkumgebung aufgelistet, das heißt, der Ordner ist nicht für jedem im LAN sichtbar. Ich setze diese Option bei fast allen Ordnern.
      4. Für Benutzer ohne Berechtigung ausblenden: Das Ausblenden bezieht sich auf den DSM und die FileStation. Diese Option setze ich immer. Nutzer die keinen Zugriff auf einen Ordner haben, sollen ihn auch nicht sehen können.
      5. Papierkorb aktivieren: Für gemeinsame Ordner kann ein Papierkorb aktiviert werden, der braucht natürlich zusätzlichen Speicherplatz, entscheidet selbst, ob ihr einen benötigt. Der Papierkorb macht dann Sinn, wenn man Daten direkt auf den gemeinsamen Ordnern verwaltet (Zugriff über die FileStation oder den gemeinsamen Ordner als Netzlaufwerk eingebunden). Wenn ihr die Daten über eine Cloud verwaltet (entweder  Synology Drive oder externe Cloudlösungen), macht der Papierkorb weniger Sinn.
    4. Verschlüsselung: Ihr könnt den gemeinsamen Ordner verschlüsseln. Zum Konzept von Synology gibt es ein paar Dinge, die man berücksichtigen muss. Die Verschlüsselung schützt die Daten vor unerlaubtem Zugriff, und zwar auch dann, wenn die Platten aus der DiskStation entfernt werden. Das Schreiben auf und Lesen von verschlüsselten Ordnern ist langsamer als bei nicht verschlüsselten Ordnern. Hat eure DS ein Hardware-Modul für die Verschlüsselung, sind die Geschwindigkeitseinbußen geringer als ohne Modul. Die Verschlüsselung hat einen großen Nachteil: verschlüsselte Ordner werden von der DS “ausgehängt”, das heißt, sie sind weder Sichtbar noch sonst irgendwie erreichbar. Sie müssen erst “eingehängt” werden um auf sie zuzugreifen. Das Einhängen geht auf 2 Arten, entweder manuell über DSM oder automatisch. Fährt die DS herunter werden die Ordner wieder ausgehängt. Ist ein Ordner eingehängt ist er entschlüsselt (bzw. werden die Daten von der DS beim Zugriff darauf entschlüsselt). Wollt ihr Ordner nur bei Bedarf einhängen braucht ihr Zugriff auf DSM, das ist von außerhalb des LAN problematisch, da DSM im Internet freigeben ein großes Sicherheitsrisiko bedeutet. Alternativ könnt ihr den Schlüssel im Schlüsselmanager der DS hinterlegen und die DS Ordner beim Hochfahren automatisch einhängen lassen. Das Problem hier: die Ordner sind immer verfügbar, solange die DS läuft. Außerdem sind die Schlüssel dann auf der DS hinterlegt, ein Eindringling könnte die Schlüssel auslesen bzw. die DiskStation einfach hochfahren und die DS die Ordner entschlüsseln lassen, danach muss er nur Zugriff auf die DS erlangen. Die einzige Sicherheit die dieses Vorgehen bieten würde, wäre, wenn die Platten aus der DS ausgebaut werden würden. Die Verschlüsselung macht aber Sinn, wenn ihr Backups in der Cloud oder auf externen Festplatten sichern wollt. Ihr könnt die verschlüsselten Ordner direkt sichern, das Backup könnt ihr dann auch in die Cloud hochladen oder auf anderen Datenträgern ablegen. Ohne das Passwort ist die Entschlüsselung unmöglich (derzeitiger Stand der AES-Verschlüsselung).
      Wollt ihr den Ordner automatisch einhängen öffnet über den Button”Aktion” den Schlüssel-Manager. Dort könnt ihr den Schlüssel hinterlegen und beim Hochfahren den Ordner einhängen lassen. Als Speicherort für den Schlüssel stehen 2 Optionen zur Auswahl. Entweder die System-Partition oder ein USB-Speichermedium. Vorteil des USB-Meidums: Der Schlüssel ist nicht auf der DS hinterlegt, nur wenn das USB-Medium an der DS angesteckt ist, wird der Ordner eingehängt.
    5. Zusammenfassung: Ihr seht nochmal eine Übersicht aller Einstellungen, bestätigt mit OK und der Ordner ist angelegt.
    6. Rechte: Über den Button “Bearbeiten” könnt ihr die Einstellungen für die einzelnen Ordner nochmal nachträglich ändern. Hier könnt ihr auch die Zugriffsberechtigungen für einzelne Benutzer und für Benutzergruppen einstellen.
    Gemeinsamen Ordner anlegen
    Gemeinsamen Ordner anlegen
    Gemeinsamen Ordner verschlüsseln
    Gemeinsamen Ordner verschlüsseln
    Zugriff auf den Schlüssel-Manager
    Zugriff auf den Schlüssel-Manager
    Zugriff auf den Schlüssel-Manager
    Zugriff auf den Schlüssel-Manager
    Schlüsselverwaltung
    Schlüsselverwaltung
    Gemeinsame Ordner
    Gemeinsame Ordner

Hier ein mögliches Setup für 2 Volumes:

Volume 1:

  • Gaming – Platz für Spiele-Installer, ISOs, Patches und ev. Gamesaves.
  • Cloud – Hier sind alle Daten (Dokumente, Bilder, etc.) drinnen die von allen Geräten im LAN mit der DiskStaion gesynct werden (mehr dazu in einem anderen Artikel).
  • (photo) – Diesen Ordner kann man nicht selbst angelegt, dieser wird bei der Installation der PhotoStation angelegt. Hier werden alle Fotos abgelegt (mehr dazu in einem anderen Artikel).
  • (web) – Diesen Ordner kann man nicht selbst angelegt, dieser wird bei der Installation der WebStation angelegt. Er dient als Document-Root für den Webserver (mehr dazu in einem anderen Artikel).

Volume 2:

  • Downloads – Der Zielordner für Downloads die über die DiskStation laufen (mehr dazu in einem anderen Artikel), außerdem bietet sich der Ordner zum schnellen Austausch von Daten zwischen zwei Rechnern im LAN.
  • Software – Der Ordner enthält, wie der Name schon verrät, diverse Software aber auch Pakete wie Schriften/Presets/Konfigurationen/etc.
  • (video)- Diesen Ordner kann man nicht selbst angelegt, dieser wird bei der Installation der VideoStation angelegt. Hier werden alle Filme und Serien abgelegt. Bei mir macht das den größten Teil der Daten aus, die ich auf der DS habe, daher ist der Ordner auch relativ alleine auf dieser Platte (mehr dazu in einem anderen Artikel).

Bei der Installation von Anwendungen muss man sich für eines der vorhandenen Volumes entscheiden. Das ist bei mir Volume 1 und auf Volume 2 werden zusätzlich Backups der Anwendungen und der Cloud-Daten gemacht. Somit habe ich das Datenvolumen relativ gleich verteilt. Die hier aufgelisteten Ordner sind nur ein Beispiel, es geht hier nicht um optimale Lösungen sondern darum, dass ihr euch ein paar Gedanken macht wie ihr eure Daten organisieren wollt und vorallem wo ihr welches Wachstum erwartet, wie wichtig die Daten sind und wie ihr sie sichern wollt.

Fazit

Ihr habt jetzt eure DiskStation aufgesetzt und DSM installiert, die notwendigen Einstellungen getroffen und die ersten gemeinsamen Ordner angelegt. Ihr könnt jetzt über die FileStation (zu finden im DS-Menü) auf die Gemeinsamen Ordner zugreifen und Daten hoch- und runterladen. Das geht über das Webinterface recht langsam und unbequem. Die verschiedenen Möglichkeiten wie ihr Daten auf die DiskStation bekommt und wie ihr auf die zurgreifen könnt, werde ich im nächsten Artikel erklären.

Wenn ihr wollt, könnt ihr euch jetzt im DSM in Ruhe umsehen. Schaut welche Einstellungen und Möglichkeiten es gibt. Probiert herum, prinzipiell ist es sehr schwer solchen Schaden anzurichten, dass nur ein neu Aufsetzen hilft. Meistens reicht es die Einstellungen einfach rückgängig zu machen. Oft vergisst man aber was genau man gemacht hat. Denkt also daran, nicht gleich kritische Daten auf der DS abzulegen, ohne ein Backup zur Hand zu haben. Schaut euch auch die Paket-Verwaltung an. Dort findet ihr die Pakete/Apps die ihr auf eurer DS installieren könnt. Es gibt aber noch weit mehr Pakete, die in der offiziellen Paketquelle nicht enthalten sind. Auch darüber werde ich noch schreiben. Solltet ihr Fragen haben, hinterlasst einfach einen Kommentar.

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2 thoughts on “Synology DiskStation Tutorial: DiskStation Setup (DSM 6)

  1. Da macht sich jemand die Mühe, eine rel gute Anleitung zu schreiben und der erste Kommentar kümmert sich um die Rechtschreibung…. wie erbärmlich!
    Vielen Dank an Andreas für den guten Artikel! Weiter so!

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